Kommen

Objekt gefertigt 2016

Zitat aus „Wir kommen: Roman“ von Ronja von Rönne | Aufbau Verlage | 4. März 2016 | Seite 15 , Seite 42, Seite 80, Seite 165, Seite 173 


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„Meine Mutter sagt, was man liebt, muss man ziehen lassen. Also habe ich den Kontakt zu ihr abgebrochen.“

„Dabei kann ich das. Ich verstehe das Herumliegen und Nicht-aufstehen-Können, und das Kurz-Aufstehen-und-schnell-wieder-Hinlegen. Jeder Unglückliche denkt, er sei der Einzige auf der Welt, dem es so schlecht geht, und jeder Unglückliche weiß, dass das nicht stimmt und trotzdem stimmt.“

„Schau, das ist die Welt. Schau, das ist die Nacht. Schau, das ist das Warten. Schau, das ist Leere. Schau, das ist eine böse Ahnung. Schau, das ist eine gute Ahnung. Schau, das ist Weitermachen. Schau, das in Norden. Schau, das ist die Liebe. Schau, das ist ein Weberknecht. Schau, das sind Besonderheiten. Schau, das ist eine schlechte Erfahrung. Schau, das ist der Tod. Schau, das ist ein Schulterzucken. Schau, das ist der richtige Weg. Siehst du? Genau da? Nein, der andere, ja genau, der, der, den gehe ich jetzt. Auf Wiedersehen. Aber nichts davon sah ich. Nur Dunkel und Bäume und all das, was Axtmörder sein können, aber nicht waren.“

„Gleich, wenn die Gegenwart wieder lauter ist als die Vergangenheit.“

„So etwas passiert. Dass es im eigenen Leben passiert, ist unwahrscheinlich, und selbst wenn, man würde wohl auch als sehr reicher Pappstreifenmillionär ratlos an einem Autohof sitzen.“